Sprache

Schokoladenbrot und Schnitzel nach ungarischer Art

Wie ist das eigentlich mit dem N-Wort und anderen diskriminierenden Bezeichnungen? Was ist das genaue Problem mit Bezeichnungen wie „Mohr“ oder „Zigeuner“ – und wann ist überhaupt was diskriminierend? Im Sinne von wer Respekt zeigt macht sich selbst respekabel hat SOS-Mitmensch eine interessante Sammlung von FAQ dazu ausgearbeitet.

21. Februar: Internationaler Tag der Muttersprache

Um auf die Bedeutung von mehrsprachiger Erziehung und Ausbildung hinzuweisen initiierte die UNESCO den internationalen Tag der Muttersprache. Eine Empfehlung dabei ist: Kinder sollten am besten mit mindestens drei Sprachen aufwachsen: der Muttersprache, der Landesprache und einer Fremdsprache. Zu den Sprachkenntnissen von Einwanderern und ihren Nachkommen in Deutschland bietet der Mediendienst Integration in einer eigenen Rubrik Informationen an:

Gute Sprache – schlechte Sprache?

Dass Kinder nicht überfordert sind, zwei Sprachen gleichzeitig lernen – darin sind sich viele WissenschafterInnen einig. Unterschiedliche Ansichten gibt es jedoch dazu, wie es gelingen kann, Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache dabei zu unterstützen, gut Deutsch lernen: Die einen halten ausländische Muttersprachenkenntnisse für hilfreich – andere nicht. Der Mediendienst Integration informiert über die Bilingualismus-Debatte, die nicht nur in Deutschland geführt wird.

Sprachportal des ÖIF

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) bietet auf der Internetseite http://sprachportal.integrationsfonds.at/ an, einerseits die persönlichen Deutschkenntnisse zu überprüfen und zu testen, ob das Können für Sprachprüfungen ausreicht. Andererseits bietet er Informationen über den oder die nächste AnbieterIn von Deutsch-Integrationskursen (DIK). Die Seite ist auf Deutsch, Türkisch, Bosnisch/Serbisch/Kroatisch, Englisch und Französisch verfügbar.

Leichte Sprache – schwere Sprache

Barriere-Freiheit ruft bei vielen Menschen Bilder von Rollstuhlrampen und Blindenleitsystemen hervor. Dass Barriere-Freiheit aber auch bedeutet: Texte einfach gestalten (zum Beispiel: kurze Sätze, keine Fremdwörter, nicht allzu lange Worte, aktive statt passive Verben, größere Schrift, wo möglich nicht allzu lange Texte) – darüber denkt man kaum nach. Die Plattform orf.at berichtet über einen Tag mit engagierten Menschen von Vienna People First. Der Verein versteht sich als die unabhängige Selbstvertretung von Menschen mit Lernbeeinträchtigung.

Sprachmittler im Gesundheitsbetrieb

Menschen, die eine andere Sprache als Deutsch besser sprechen oder auch Menschen mit Hör- bzw. Sprach-Beeinträchtigungen können sich beim Ihrem Arzt oder ihrer Ärztin im Krankenhaus oder in der Apotheke manchmal nur eingeschränkt vermitteln. Damit diese Hürden in der Kommunikation bald der Vergangenheit angehören, gibt es seit Oktober an elf Krankenhäusern und bei zehn niedergelassenen Ärzten in Österreich auf Knopfdruck per Videoeinspielung ausgebildete FachdolmetscherInnen. Sie helfen in der Gebärdensprache und den gesprochenen Sprachen Türkisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch ÄrztInnen, PflegerInnen und PatientInnen weiter.

Stadtbibliothek Ansfelden: Angebot für Jugendlichen mit Leseschwäche

Mit Leseschwäche lesen ist ganz schön anstrengend – oft geben junge Menschen schnell auf, wenn die Lektüre zu schwer oder zu lang ist. Die Stadtbibliothek Ansfelden bietet hier Bücher aus den Reihen „K.L.A.R.“ und „short & easy“ an. Diese Geschichten, erzählt von renommierten Autoren, sind einfach und klar geschrieben, haben eine insgesamt geringe Textmenge und setzen sich mit Themen auseinander, die aus dem Umfeld der Jugendlichen stammen und ihr Leseinteresse wecken.

Antirassistische Sprache

„Zigeunerschnitzel“, „Mohrenköpfle“, „Mohr im Hemd“, „Neger“: „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!“ – nicht selten reagieren selbst Menschen, die sich für politisch links der Mitte halten empört darauf, wenn diese Begriffe aus dem Sprachgebrauch verbannt werden sollen. Sich der eigenen Sprache bewusst zu werden zwingt einen dazu, tiefer liegenden Denkmuster zu reflektieren. Daniel Bax von der TAZ widmet sich in einem Kommentar dem Thema – und warnt vor einer „Euphemismus-Tretmühle“.

Migration im Schulbuch

In Schulbüchern – und oft auch in der Wahrnehmung von SchülerInnen – kommt Migration oft als Problem vor. Dabei werden die Gründe, warum jemand sein Land verlässt und das Zuwanderung Vorteile haben kann oft ausgeblendet. Beim Sparkling Science Projekt „Migration(en) im Schulbuch“ hat sich ein Forschungsteam des Ludwig Boltzmann-Instituts für Europäische Geschichte und Öffentlichkeit gemeinsam mit Schülern diesem Thema angenommen.

 

d‘ Kaweechelchen an de Kéiseker frupse Quetschegebeess

Der „Progress“, das Magazin der Österreichischen HochschülerInnenschaft stellt das aktuelle Dossier unter das Thema Mehrsprachigkeit. So findet sich darin ein Interview mit der Sprachwissenschafterin Brigitta Busch, die über die Kosten der Einsprachigkeit, emotionales Spracherleben und Unterhaltungen mit Pflanzen spricht. Joël Adami schreibt über die Sprachenvielfalt in Luxemburg (und geht der Frage nach, wer da was mit wem tut – siehe Headline). Schließlich berichtet Vanessa Gaigg über die Europaschule in Wien Brigittenau, die erkannt hat, dass Mehrsprachigkeit eine Bereicherung und kein Grund zum Schämen ist – und wo Kinder neben Deutsch, Englisch und ihrer Muttersprache zusätzlich 15 verschiedene Sprachen lernen können.

 

Kategorien