Mag. Gregor Kraftschik

In meiner Funktion als Referent für kommunales Zusammenleben recherchierte ich als Mitarbeiter der Stadt Ansfelden zwischen 2014 und 2021 diesen Blog und unterstützte kommunale politische EntscheidungsträgerInnen bei der Entwicklung von Angeboten. Ich koordinierte Maßnahmen, die unsere Stadt für ein friedliches und zukunftsweisendes Zusammenleben der BürgerInnen untereinander in den Bereichen Bildung, Wohnen, Freizeit und Begegnung setzt. Ansprechpartnerin für den Bereich Zusammenleben ist seit März 2022 Brigitta Lajko (zusammenleben@ansfelden.at, Stand Juni 2022).

Ein Ansfelden der Menschen feiert ein Fest zum Mitmachen

„Good Vibrations“, Spaß und Vielfalt beim AHAIDAFEST 2013

Mehr als 200 gut gelaunte Gäste feierten am 16 . November 2013 das 4. AHAIDAFEST unter dem Motto „begegnen und aufeinander zugehen“ im Neuen Stadtzentrum Ansfelden.

„Wir haben unsere Türen geöffnet und ganz bewusst die Stadtverwaltung als Festort gewählt – und sind begeistert, wie viele Menschen gekommen sind und die Angebote genutzt haben“ so ein erfreuter Bürgermeister Manfred Baumberger.

Unter der Federführung der Volkshilfe Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung gab es sowohl Angebote zu Mitmachen als auch zum Zusehen: Neben einem bunten Auftritt der Kinder des Kindergarten Haid III, brachten die Black Sheep Linedancer und der Serbische Kulturverein Nikola Tesla mit ihren Tanzeinlagen den Festsaal im neuen Stadtzentrum wortwörtlich in gute Schwingungen. Platz zum sich-Austauschen und selbst aktiv werden boten der druckvolle Trommelworkshop mit Felix Doku, ein schwungvoller Tanzworkshop mit Rubija Begic, ein Buttonworkshop des Jugenzentrums Cheers und die Kinderanimation der Kinderfreunde Ansfelden sowie die gemütliche Lese- und Erzählecke der Stadtbibliothek mit Waltraud Schinko und Bibliotheksleiterin Klaudia Zieger. Auch fürs leibliche Wohl war gesorgt: Markus Krassnitzer vom Verein Kidskitchen servierte pikante Köstlichkeiten und die Frauengruppe Iris verwöhnte mit Kaffe und selbstgemachten Kuchen im AHAIDAFEST Cafe. Den Abend rundete akustisch-anspruchsvoll das Napalmquintett und die Ansfeldner Rapcrew Johvi ab.

„Das heuer adaptierte Konzept in Richtung mehr Platz für Begegnung und Austausch ging voll auf. Die Menschen haben das AHAIDAFEST zu ihrem Fest gemacht und gezeigt: Ansfelden so vielfältig, wie es ist – und das ist gut so!“

freut sich Vizebürgermeisterin Andrea Hettich über den Erfolg. Bürgermeister Manfred Baumberger ergänzt:

„Ansfelden weiß zu feiern, aber auch zu arbeiten: wir als Stadt stehen klar hinter dem Prozess der Maßnahmen und Angebote die ein gutes Zusammenleben fördern. Hinter jedem Angebot steht jedoch immer gute Arbeit, die es zu leisten gilt. Als Stadt bedanken wir uns bei allen, die daran mitwirken, denken und arbeiten!“

Integration braucht gleiche Rechte für alle

„Man kann heute nicht eine weltoffene Industriemacht sein und gleichzeitig die Einwanderung verbieten oder die Eingliederung der Einwanderer erschweren“

meint Stephen Castles, Soziologe und Ökonom an der Universität Sydney. Warum es selbst in Zuwanderungsländern (wie den USA oder Kanada) Widersprüche gibt, was es mit britischen Clubs in Singapur auf sich hat, was es zur gelungenen gesellschaftlichen Integration braucht – und warum es dazu keine Aufgabe der Kultur und der Religion braucht (und dennoch so viele Angst vor Einwandern haben) erklärt er im Interview auf science.orf.at.

Wir brauchen mehr Zuwanderung

Fachkräftemangel, nicht mehr besetzbare Stellen bei der Deutschen Bahn und geburtenstarke Jahrgänge, die bald mal in Pension gehen: Warum Europa diesen Bedarf jedoch nicht aus eigenen Ressourcen decken kann und Zuwanderung aus ferneren Regionen brauchen wird; warum Kanada und Australien den Europäern was voraus haben; und warum es nicht reicht, ein paar gesetzliche Regelungen zu lockern (und schon kommen „sie“ alle) kommentiert Dorothea Siems in der Berliner Morgenpost.

Migrationshintergrund? Ethnie? Ausländer? Verlegenheitsbegriff?

Für „die anderen“ gibt’s ja einige Bezeichnungen: Migrationshintergrund, Ausländer, Nicht-Deutsch-Muttersprachler – sich dabei zurechtzufinden ist manchmal nicht so einfach. Dazu kommt noch der Begriff Ethnie, der von manchen als Verlegenheitsbegriff gesehen wird. Was nun aber eine Ethnie an sich ist – und wann da jemand dazugehört oder nicht, ist unklar. Olja Alvir hat sich damit in einem Artikel auf dastandard.at beschäftigt und plädiert für eine rationale Debatte über Vielfalt und Herkunft.

Mythos Armutszuwanderung

Besonders aus armen osteuropäischen Ländern wie Rumänien oder Bulgarien wandern in den letzten Jahren immer mehr Menschen nach Deutschland aus. Teile der Öffentlichkeit nehmen das als Problem oder Gefahr wahr. Warum die Angst unbegründet ist und der Staat sogar davon profitiert erläutert Herbert Brückner in seinem Artikel für zeit.de.

Antirassistische Sprache

„Zigeunerschnitzel“, „Mohrenköpfle“, „Mohr im Hemd“, „Neger“: „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!“ – nicht selten reagieren selbst Menschen, die sich für politisch links der Mitte halten empört darauf, wenn diese Begriffe aus dem Sprachgebrauch verbannt werden sollen. Sich der eigenen Sprache bewusst zu werden zwingt einen dazu, tiefer liegenden Denkmuster zu reflektieren. Daniel Bax von der TAZ widmet sich in einem Kommentar dem Thema – und warnt vor einer „Euphemismus-Tretmühle“.

Migration im Schulbuch

In Schulbüchern – und oft auch in der Wahrnehmung von SchülerInnen – kommt Migration oft als Problem vor. Dabei werden die Gründe, warum jemand sein Land verlässt und das Zuwanderung Vorteile haben kann oft ausgeblendet. Beim Sparkling Science Projekt „Migration(en) im Schulbuch“ hat sich ein Forschungsteam des Ludwig Boltzmann-Instituts für Europäische Geschichte und Öffentlichkeit gemeinsam mit Schülern diesem Thema angenommen.

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Anleitung zum Mutigsein

Im Wissensturm Linz fand im Oktober 2013 die Vortragsreihe „Menschenrechte. Anleitung zum Mutigsein“ statt. Bei der von SOS-Menschenrechte und VHS Linz veranstalten Weiterbildung gaben Persönlichkeiten, Expertinnen und Experten wie z.B. Marlene Streeruwitz Anregungen zu Themen wie Zivilcourage, Antidiskriminierung und Vielfalt.  Nachzuschauen auf dorf.tv.

  • Tipp für Sie: Besonders der Vortrag über Diversität von Dieter Schindlauer am 21.10.2013 ist empfehlenswert!

d‘ Kaweechelchen an de Kéiseker frupse Quetschegebeess

Der „Progress“, das Magazin der Österreichischen HochschülerInnenschaft stellt das aktuelle Dossier unter das Thema Mehrsprachigkeit. So findet sich darin ein Interview mit der Sprachwissenschafterin Brigitta Busch, die über die Kosten der Einsprachigkeit, emotionales Spracherleben und Unterhaltungen mit Pflanzen spricht. Joël Adami schreibt über die Sprachenvielfalt in Luxemburg (und geht der Frage nach, wer da was mit wem tut – siehe Headline). Schließlich berichtet Vanessa Gaigg über die Europaschule in Wien Brigittenau, die erkannt hat, dass Mehrsprachigkeit eine Bereicherung und kein Grund zum Schämen ist – und wo Kinder neben Deutsch, Englisch und ihrer Muttersprache zusätzlich 15 verschiedene Sprachen lernen können.

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Landeskulturbeirat: Migranten mehr in das Kulturleben einbinden

Der Landeskulturbeirat OÖ beschäftigte sich in der 6. Funktionsperiode mit dem Themenbereich „Integration und Partizipation“ und der Frage „Was kann Kultur zur Integration beitragen?“. Eine der Forderungen, die sich in der Diskussion ergaben war, dass migrantische Kulturvereine künftig stärker über Förderungen informiert werden sollen und mehr in bestehende kulturelle Einrichtungen einbezogen werden sollen. Die OÖN berichten darüber in einem Artikel. Ausführliche Informationen finden sich in der Landeskorrespondenz.


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