Mag. Gregor Kraftschik

In meiner Funktion als Referent für kommunales Zusammenleben recherchierte ich als Mitarbeiter der Stadt Ansfelden zwischen 2014 und 2021 diesen Blog und unterstützte kommunale politische EntscheidungsträgerInnen bei der Entwicklung von Angeboten. Ich koordinierte Maßnahmen, die unsere Stadt für ein friedliches und zukunftsweisendes Zusammenleben der BürgerInnen untereinander in den Bereichen Bildung, Wohnen, Freizeit und Begegnung setzt. Ansprechpartnerin für den Bereich Zusammenleben ist seit März 2022 Brigitta Lajko (zusammenleben@ansfelden.at, Stand Juni 2022).

3. Umsetzungsbericht des Integrationsleitbildes OÖ

Cover des 3. Umsetzungsbericht zum Integrationsleitbild OÖRechtzeitig zur Landes-Integrationskonferenz erschien vor dem Sommer 2015 der 3. Umsetzungsbericht des Integrationsleitbildes OÖ.

Wie bereits im ersten und zweite Umsetzungsbericht liefert der dritte Umsetzungsbericht einerseits einen Überblick über den Stand und die laufenden Entwicklungen der Integrationsarbeit in OÖ. Andererseits gelingt es der Integrationsstelle des Landes OÖ (istOÖ), jene Entwicklungen auf wissenschaftlich-theoretischer sowie auf operativer Ebene darzustellen, welche die Integrationsarbeit in Oberösterreich beeinflussen – obwohl sie über die Landesgrenzen hinaus gehen.

Auch Ansfelden ist in dem Bericht mit den Angeboten „Ansfelden miteinander“ und dem Prozess „Zusammenleben in Ansfelden“ erwähnt. Bürgermeister Manfred Baumberger mit einem Zitat im Bericht dazu:

Gemeinsam haben wir in diesen Jahren gelernt: Herausforderungen, so komplex sie sich auch immer darstellen, können wir uns am besten durch kreative, partnerschaftliche und lösungsorientierte Zusammenarbeit stellen.

Cover des 3. Umsetzungsbericht zum Integrationsleitbild OÖ

Laden Sie den Bericht direkt von den Seiten des Landes OÖ herunter. Reinschauen lohnt sich!

Bis zu 40 Menschen finden in Ansfelden Schutz vor Krieg und Not

Illustration by Chico945 / flickr in CC-BY

Illustration by Chico945 / flickr in CC-BY

Das Land Oberösterreich betreibt in Kooperation mit dem Roten Kreuz Oberösterreich ab 1. September 2015 in Ansfelden in der Traunuferstraße 96 (am Gelände der Straßenmeisterei) ein Quartier zur Unterbringung von bis zu 40 hilfs- und schutzbedürftigen Menschen aus Kriegsgebieten. Bürgermeister Manfred Baumberger stellt in einem Brief an alle Ansfeldner Haushalte klar: „Als Bürgermeister ist es mir ein besonderes Anliegen, den ärmsten der armen Menschen, die durch Krieg ihre Heimat verloren haben, in unserer Stadt mit Respekt und Toleranz begegnen.“ Gleichzeit betont er, dass Ansfelden Flüchtlinge „mit Augenmaß“ aufnimmt, und freut sich, das bereits so viele Menschen ihre Hilfe angeboten haben!

  • Lesen Sie hier den ganzen Brief, der Ende August 2015 an alle Ansfeldner Haushalte geht.
  • Das Rote Kreuz freut sich über freiwillig Engagierte! Menschen, die gerne Zeit spenden und freiwillig im neuen Quartier mithelfen wollen melden sich unter ll-asyl@o.roteskreuz.at oder auch am Telefon unter 0732/7644-203 oder -271
  • Die Menschen vor Ort freuen sich auch über folgende Sachspenden:
    Am Blog „Zusammenleben in Ansfelden“ informieren wir über aktuell „gefragte Dinge“. Sachspenden können wochentags täglich zwischen 08:00 – 12:00 Uhr an der Ortsstelle Traun des Österreichischen Roten Kreuzes in der Johann Roithner-Straße 92 abgegeben werden.
  • Das Rote Kreuz dankt auch für Ihre Geldspende: bitte an „Rotes Kreuz Linz-Land“, Stichwort „Flüchtlinge“ – IBAN AT06 3427 6000 0001 4688

Ansprechpartner vor Ort ist Herr Okan KAR. Sie erreichen Ihn Montag bis Freitag zwischen 8 und 19 Uhr am Telefon unter 0664 / 887 459 81

Wie aus einer Schmiererei eine Einladung wird

Einladung KircheVerschiedene Medien haben darüber berichtet: Die Kirchenwand der Autobahnkirche im Ansfeldner Stadtteil Haid wurde im August 2015 mit einer menschenverachtenden, auf Spaltung der Gesellschaft angelegten Parole beschmiert.

Martin Granig, Pastoralassistent in der römisch-katholischen Pfarre Haid lies das nicht so auf der Kirche stehen. Nachdem dem Thema in der Glaubensfeier am Sonntag über den Vorfall Platz eingeräumt wurde, nahm er selbst Farbe und Spraydose in die Hand und baute kurzerhand aus einer Schmiererei eine Einladung zum „Sonntag der Völker“ am 27. September 2015.

Stadträtin Renate Heitz wurde im Rahmen der Glaubensfeier eingeladen, ein Statement zu der Sache abzugeben. Sie betont darin, dass solche Schmierereien „entschieden zurückzuweisen und auf das Schärfste zu verurteilen sind“. Sie wünscht sich, dass die Bevölkerung in Ansfelden nicht mitmacht, wenn es darum geht, die Gesellschaft zu spalten.

Fragen und Antworten zum Quartier in Ansfelden für Menschen auf der Flucht

Illustration by Chico945 / flickr in CC-BY

Illustration by Chico945 / flickr in CC-BY

Wo befindet sich das Quartier?

  • Das Quartier befindet sich in der Traunuferstraße 96 im Stadtteil Audorf. Dabei handelt es sich um ein bisher nicht genutztes Bürogebäude aus dem Komplex der Straßenmeisterei.

Wann ist der Bezugstermin?

  • Ab 1. September 2015 können Menschen einziehen – das genaue Bezugsdatum teilt uns das Rote Kreuz nach Information durchs Land OÖ zeitgerecht mit.

Wie viele Menschen finden im Quartier Platz?

  • Das Quartier bietet Platz für bis zu 40 Personen. Das sind etwa 0,2 Prozent der Ansfeldner Bevölkerung.

Woher kommen die Menschen?

  • Nach Rücksprache mit der Grundversorgungsstelle des Landes OÖ wird es sich um Familien und Einzelpersonen aus Kriegsgebieten wie Syrien, Afghanistan und dem Irak handeln. Die Leute werden nach Info des Roten Kreuzes aus Erstaufnahmezentren ins Quartier Ansfelden kommen.

Wer übernimmt die Betreuung vor Ort?

  • Herr Okan KAR, Mitarbeiter des Roten Kreuzes Oberösterreich betreut die Menschen vor Ort. Ihr erreicht Ihn Montag bis Freitag zwischen 8 und 19 Uhr am Telefon unter 0664 / 887 459 81.

Wie informiert die Stadt die Bevölkerung über das Quartier?

  • Bürgermeister Manfred Baumberger informiert in einem Brief an alle Ansfeldner Haushalte über das Quartier. Dabei betont er, dass Ansfelden Flüchtlinge „mit Augenmaß“ aufnimmt und informiert über Eckdaten und Möglichkeiten, wie geholfen werden kann.
  • Zusätzlich gibt’s Informationen auf der Stadtseite.

Wie kann ich helfen?

  • Hilfe ist herzlich willkommen! Das Rote Kreuz informiert uns, dass bereits Menschen anrufen, die ihre Unterstützung anbieten. Ob Zeit-, Sach- oder Geldspenden – alle Möglichkeiten zu helfen findet Ihr immer aktuell auf der Infoseite im Blog Zusammenleben in Ansfelden. Momentan sagt das Rote Kreuz im Namen der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern „DANKE“ für Küchenutensilien, einfache saubere Küchengeräte, Waschmittel, Duschgel, Handseifen (bitte keine Seifenspender), Zahnpasta, Zahnbürsten und Schreibutensilien und Hefte (für Deutschkurse).

Wie ist die Lage in den Kriegsgebieten, woher die Menschen kommen?

  • Syrien, Afghanistan, Irak, Ukraine und viele andere Krisenherde: Frieden-Fragen.de informiert Euch auf einfache, anschauliche Weise, was die Hintergründe der Konflikte sind und welche Auswirkungen das auf die Lebensumstände dort hat.

Wie schaut’s in den Kriegsgebieten der Welt aus?

Derzeit gibt es über 31 Kriege auf der Welt. Ob in Afghanistan, wo seit 2001 Krieg herrscht, im Irak, wo die terroristische Gruppe „Islamischer Staat“ gegen die Regierung kämpft, in Nigeria, wo die die Terrorgruppe „Boko Haram“ mit Gewalt Angst und Schrecken verbreitet oder auch in Syrien, wo es seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges kein normales Leben mehr gibt.

Frieden-fragen.de bietet einfach zu erfassende Antworten auf wichtige (Über-)Lebensfragen aus den Bereichen Krieg und Frieden, Streit und Gewalt, Nationalsozialismus und aktuelle Kriege.

Besonders auch im schulischen Kontext bietet Frieden-fragen viele Anknüpfungsmöglichkeiten: Im Nahbereich über den Umgang mit Konflikten, die Arbeit von Streitschlichtern oder den Bereich Gewaltprävention.

Flüchtlingsland Österreich: UNHCR informiert über das Wie und Wo

UNHCR LogoDie UNHCR in Österreich beobachtet und kontrolliert die Umsetzung österreichischen Rechts, das Flüchtlinge und Asylsuchende betrifft. Dabei achtet sie auf die Kriterien des internationalen Flüchtlingsrechts, besonders  im Hinblick auf die Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) von 1951. Zusätzlich betreibt die UNHCR Aufklärung und Information. So bekommen im Rahmen der Presse– und Öffentlichkeitsarbeit beispielsweise LehrerInnen Unterstützung durch mit Schulmaterialen über Flüchtlingsthemen.

Auf den Internetseiten bietet die UNHCR Antworten auf Fragen wie: Was bedeutet der Begriff „Asylsuchende“?; Was ist der Unterschied zwischen Migranten, Flüchtlingen und Asylsuchenden?; Wie funktioniert das Asylverfahren in Österreich?; Gibt es tatsächlich einen Ansturm von Flüchtlingen auf Österreich?.

Zusätzlich gibt es Infos um Vorurteilen wie Asylsuchende leben in Saus und Braus; Schlepper bringen Illegale ins Land oder Asylsuchende spielen nur die Verfolgten (und noch mehr Vorurteile) gut entgegetreten zu können.

Schule macht Radio: Zeitzeugengespräche der NMS Ansfelden auf Radio FRO und online

Gespräche mit Zeitzeuginnen, Zeitzeugen und Opfern des Nationalsozialismus, Literaturlesungen und Ausstellungen: Schülerinnen und Schüler der NMS Ansfelden haben sich in vielen Aktivitäten mit der NS-Zeit, dem Umgang mit Vorurteilen und mit einem guten menschlichen Zusammenleben auseinandergesetzt. So besuchten die dritten und vierten Klassen der NMS den Gedenkort Hartheim und Schülerinnen und Schüler gestalteten gemeinsam mit der Plattform „Wider das Vergessen“ eine Ausstellung in der Galerie im Gemeindeamt.

Dabei entstand auch ein Radiofeature in denen die Gespräche mit den Zeitzeugen Michael Kraus und Frank Grünwald online zum nachhören sind. Die Sendung (Dauer in etwa 1 Stunde) war Anfang Juli 2015 auch auf Radio FRO zu hören.

Vielen Dank an Hermine Hauer, Pädagogin an der NMS Ansfelden und fleißige Leserin des Newsletters „Zusammenleben in Ansfelden“ für den Hinweis!

Ganz Recht! – Kampagne gegen Stammtischparolen

Screenshot ETC Graz„So vü Moslems auf an Haufn – de führn sicha wos im Schild!“; „Steckts de Ausländerkinder in a eigene Klass’, damit unsre endlich wieder wos lernen!“; „Für wos braucht ma Asylverfoahn? Schickts de glei zruck!“

Das ETC Graz (Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie) führt seit Jahren Argumentationstrainings und Workshops gegen Stammtischparolen durch. Im Lauf der Zeit kam dabei ein beachtliches Repertoire an Sprüchen und Parolen zusammen, die in ihrer charakteristischen Vereinfachung eines gemeinsam haben: Sie sprechen Menschen grundlegende Rechte ab.

Aus dem Repertoire der gesammelten Stammtischsprüche destillierte das ETC-Team 24 Parolen heraus, die in Verbindung mit den entsprechenden Artikeln der Europäischen Menschenrechtskonvention darauf hinweisen, dass Menschenrechte nicht das beliebige Steckenpferd einiger ‚Gutmenschen’ sind, sondern kodifizierte und damit einklagbare Rechtsmaterie.

  • Grundlegende Infos hat die Projektwebseite zu bieten.
  • Als Hintergrund der Kampagne gibt’s Informationen zu den einzelnen Stammtischsprüchen.
  • Möchten auch Sie eines der Plakate in Ihrer Organisation aufhängen – im Sozialraum, beim Eingang, auf Ihrer Bürotüre? Holen Sie sich eines beim Referenten für kommunales Zusammenleben Mag. Gregor Kraftschik (Stadtverwaltung Ansfelden, Zimmer 172). Ab 17. August 2015, kostenlos, solange der Vorrat reicht!

Gemeinsam sind wir Stadt – Was denken Menschen im Erlebnisbad zum Thema Respekt?

2015-07-06 DialogStand ErlebnisbadBeim vierten Einsatz des Dialog.Stand (aus dem Projekt „Gemeinsam sind wir Stadt!“) im Rahmen des Mitmach-Zirkus Giovanni im Erlebnisbad Ansfelden haben sich einige jugendliche Besucherinnen und Besucher über das Thema „Respekt“ unterhalten und ihre Gedanken auf Kärtchen festgehalten.

Wenn auch Sie wissen wollen, was die Bürgerinnen und Bürger zu Fragen wie

Hier am Blog Zusammenleben in Ansfelden finden Sie die gesammelten Ergebnisse!

06.07.15: Respekt bedeutet für mich …

Wir haben beim Mitmach-Zirkus Giovanni im Erlebnisbad (bei 34 Grad und Sonnenschein) gefragt: Was bedeutet Respekt für Sie? Was erwarten Sie sich von den Ansfeldnerinnen und Ansfeldnern, wenn es um Respekt geht?

 

Um was geht’s hier eigentlich?

Alle, die in Ansfelden leben sind gemeinsam die Stadt Ansfelden. Die Parteien im Prozess „Zusammenleben in Ansfelden“ (SPÖ, ÖVP und GRÜNE) sind der Meinung: „Ansfelden hat’s drauf – die Menschen hier haben viele Ideen! Wir ermuntern alle, die hier leben, ihre Stadt mitzugestalten.“ Die Stadtpolitik im Prozess „Zusammenleben in Ansfelden“ steht für die Grundwerte Willkommen, Respekt, Vielfalt, Zuhause und Mitspielen. Sie möchte die Bürgerinnen und Bürgern anregen über die Grundwerte ins Gespräch zu kommen. Das dient einerseits dem sich Austauschen über Meinungen, andererseits ist es eine Anregung zum Weiterdenken. Dies sind Ergebnisse vom Einsatz des Dialog.Standes im Rahmen des Mitmach-Zirkus Giovanni im Erlebnisbad Ansfelden am 6. Juli 2015.

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