Hass in der Gesellschaft – Vortragsreihe im Wissensturm
Öffentliche und versteckte Hassreden sind in der Politik, vor allem in den Sozialen Medien, in den letzten Jahren stärker geworden. Sie richten sich gegen Personen oder Gruppen mit bestimmten Eigenschaften wie Hautfarbe, Nationalität, Religionszugehörigkeit oder sexuelle Orientierung. In welchen Formen treten sie auf, was sind die Ursachen und wie kann man damit umgehen? Die Diskussionsreihe „Talk im Turm“ widmet sich ab 10. Oktober 2018 im Wissensturm Linz dem Thema „Hass in der Gesellschaft“. Mit Nina Horaczek, Ingrid Brodnig und Ruth Wodak beleuchten drei namhafte Expertinnen aus unterschiedlichen Perspektiven das Phänomen der zunehmenden Aggression in der Gesellschaft.
- „Hass im Journalismus“ am Mi, 10.10.2018 mit Nina Horaczek, Journalistin und Autorin, Falter
- „Hass im Netz“ am Mi, 24.10.2018 mit Ingrid Brodnig, Journalistin und Autorin“
- „Hass in der Politik“ am Mi, 31.10.2018 mit Univ.-Prof.in Dr.in Ruth Wodak, Em. Distinguished Prof. of Discourse Studies (Diskursforschung), Lancaster University (UK) und o. Univ.-Prof.in i.R. für Angewandte Linguistik, Universität Wien
- Beginn ist jeweils um 19 Uhr, der Eintritt ist frei!
#GegenHassimNetz unterstützt bei Hass, Hetze und Cyber-Mobbing
-
Die Beratung erfolgt über Chat, Messenger, E-Mail oder Telefon. Das Angebot ist für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos und wird vom Verein ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit betrieben.
Da mach ich nicht mit!
Wer kennt das nicht: Man ist mit Freunden und Freundinnen am Abend unterwegs, und plötzlich schimpft jemand über „die Ausländer“. Einige lachen über solche Sprüche, manche schweigen betreten, andere wiederum versuchen, etwas dagegen zu sagen. Aber was? Und wie? Hier aufzustehen erfordert Übung und Mut, selbstbewusst aufzustehen und das Wort zu ergreifen.
Das Taschenbuch „Da mach ich nicht mit!“ vom Verein „Land der Menschen“ bietet Anregungen dazu, wie man locker auf Sprüche, die sich abwertend gegen andere Menschen richten reagieren kann. Seit 2009 sind bereits vier Auflagen des Büchleins produziert worden. Neu in der Auflage: Erklärdungen zu Rechtspopulismus und Rechtsextremismus und eine Anleitung für den Umgang mit „Hate Speech“ im Internet.
- Mehr dazu auf den Seiten des Vereines Land der Menschen
- Das Taschenbuch zum Download
- Gut zu teilen: Videos mit Auszügen aus dem Buch
Welche Möglichkeiten gibt es, sich weiterzubilden um selbst aktiv zu werden, wenn gegen „die Ausländer“ gehetzt wird? Im Februar 2015 haben wir am Blog Zusammenleben bereits ein paar Links zu hilfreichen Materialien vorgestellt: Das Wissen darin kann Dich dabei unterstützten, auch in schwierigen Situationen gute sachliche Argumente parat zu haben – oder auch manchmal einfach mit unkonventionellen Techniken die Situation zu meistern.
Strategien gegen den Hass im Netz
Die Deutsche Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) fördert nach Eigendefinition „das Verständnis für politische Sachverhalte“ und festigt „das demokratische Bewusstsein“. In den sozialen Medien tobt – Stichworte: Fake News, Hasskommentare, „Lügenpresse“ – ein Kampf um die Wahrheit. Welche Strategien die bpb entwickelt hat, damit demokratische Grundwerte dabei nicht auf der Strecke bleiben, dazu hat sich Ruth Hutsteiner für science.orf.at mit Caroline Hornstein Tomić unterhalten. Sie ist seit dem 1. April 2016 Leiterin der Fachabteilung der Bundeszentrale für politische Bildung und koordiniert und steuert die inhaltliche Arbeit und die Planungsprozesse in den unterschiedlichen Fachbereichen der bpb.
Hass und Hetze im Netz: Wie damit umgehen?
Manche Menschen nutzen das Internet und besonders die Sozialen Medien um Botschaften voll Hass und Hetze zu verbreiten. Bei der Internet-Meldestelle für NS-Wiederbetätigung des BMI sind 2015 insgesamt 3.913 Hinweise eingegangen (+ 16,7 % gegenüber 2014). Der ZARA-Rassismus-Report verzeichnete im letzten Jahr 234 rassistische Vorfälle auf Webseiten, in Online-Foren, in sozialen Netzwerken, auf Blogs und in Kettenmails, die ZARA gemeldet wurden (+ 70 % gegenüber 2014). Wer diesem Hass ausgesetzt ist oder beobachtet, wie andere Menschen Opfer dieser Angriffe werden, muss nicht tatenlos zusehen.
- Auf Hass im Netz sollte nicht mit Gegenhass reagiert werden. Stattdessen: melden, anzeigen! Und wo es möglich ist, Aufklärung betreiben!
- Welche Straftatbestände gibt es? Wo melde ich meine Wahrnehmungen? Was ist dabei zu beachten? Alles rund um Verhetzung, gefährliche Drohung, Verleumdung, üble Nachrede, Beleidigung, Kreditschädigung, Aufruf zu oder Gutheißung von mit Strafe bedrohten Handlungen und das Verbotsgesetz hat SOS Mitmensch auf seinen Seiten sosmitmensch.at zusammengestellt.