Rede von StR Renate Heitz zu den Schmierereien auf der Autobahnkirche Haid
Stadträtin Renate Heitz wurde im Rahmen der Glaubensfeier eingeladen, ein Statement zu den Schmierereien auf der Autobahnkirche Haid im August 2015 abzugeben. Sie betont darin, dass solche Schmierereien „entschieden zurückzuweisen und auf das Schärfste zu verurteilen sind“. Sie wünscht sich, dass die Bevölkerung in Ansfelden nicht mitmacht, wenn es darum geht, die Gesellschaft zu spalten:
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Werter Pfarrer!
Seitens der Stadtgemeinde Ansfelden darf ich mein tiefstes Bedauern ausdrücken zum Vorfall hier an der Kirchenmauer. Das blanke Entsetzen packt einen beim Anblick dieser Botschaft. Solche Aktionen sind entschieden zurück zu weisen und auf das schärfste zu verurteilen – so gehen wir in Haid und Ansfelden nicht miteinander um.Wir wissen nicht, wer diesen Schriftzug tatsächlich angebracht hat. Ursache kann jugendlicher Leichtsinn genauso gewesen sein, wie eine gezielte Provokation von allen möglichen extremistischen Lagern- das ist alles Spekulation. Mir liegt es daher fern, pauschal die Gruppe der zugewanderten Muslime als Schuldige zu brandmarken – und das würde ich mir auch von der Bevölkerung hier in Haid wünschen. Wir kennen den oder die Täter nicht.
Aber sie haben es darauf angelegt, die Gesellschaft tief zu spalten – auch da würde ich mir wünschen, dass wir nicht mitmachen. Die Stadt Ansfelden arbeitet seit 5 Jahren intensiv im Prozess „Zusammenleben in Ansfelden“ an einem gelingenden Miteinander – und da ist uns auch schon etliches gelungen. Ich darf an dieser Stelle alle begrüßen, die in diesen Jahren mitgearbeitet haben und heute mit ihrer Anwesenheit zeigen, dass wir uns diese Arbeit nicht kaputt machen lassen wollen von einer wahnsinnigen Aktion.
Gestern führte ich auch Telefonate mit Vertretern der muslimischen Mitbürger, deren Entsetzen über den Vorfall ich Ihnen hier auch bestätigen kann. Sie distanzieren sich ganz klar vom Geschehen.Positiv stimmt mich der Weg, den die Pfarre gewählt hat, um mit dieser Aktion umzugehen.
Pastoralassistent Martin Granig will aus der Hetzbotschaft eine Einladung gestalten- das ist eine Idee ganz im Sinne des christlichen Glaubens – Jesus war Zeit seines Lebens bemüht, die Menschen zum friedlichen Miteinander zu bewegen. Dafür möchte ich mich bedanken. Das ist in meinen Augen die richtige Antwort zu diesem Vorfall. Lassen wir nicht zu, dass einzelne unsere Gemeinschaft nachhaltig schädigen – bleiben wir dran, am gelingenden Miteinander zu arbeiten – dazu lade ich alle herzlich ein!