Engagierte Ansfeldnerinnen geben Lesefreude an junge Menschen weiter

Die Lesementoren Denise Mayer, Manfred Oberngruber und Hannah Haudum freuen sich auf weitere Verstärkung im Mentoren-Team von „Lesetandem“!

Mit dem Lesetandem (einem Angebot im Rahmen von „Zusammenleben in Ansfelden“) fördert die Stadt Ansfelden Bildung bei jungen Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürgern in den Volksschulen. Beim Lesetandem lesen freiwillig engagierte erwachsene Mentorinnen und Mentoren mit den Kindern. Sie wecken dabei das Interesse am Lesen und an Büchern, fördern die Kreativität und Vorstellungkraft, sind ein „starkes Lesevorbild“ und fördern Konzentration und den Sprachschatz der Kinder. Koordiniert wird das Angebot vom Verein für interkulturelle Begegnung und Kulturvermittlung (IBUK).

Möchten auch Sie Lesementorin oder Lesementor werden und Bildung in Ansfelden fördern?

Das Team vom Verein IBUK, welcher das Angebot Lesetandem in Ansfelden koordiniert, informiert über das „Was?“ und „Wie?“ zum Lesetandem!

Ist das Lesetandem auch ein Angebot für Sie? Drei Lesetandem-MentorInnen erzählen im Interview

Warum engagieren sich Ansfeldnerinnen und Ansfeldner als Lesementorinnen oder Lesementoren? Was ist dabei hilfreich? Was gibt einem das Engagement zurück? Und wie läuft so eine „Lesestunde“ ab? Die beiden Lesementorinnen Hannah Haudum (18) und Denise Mayer (30) sowie der Lesementor Manfred Oberngruber (70)  haben sich mit dem Referenten für kommunales Zusammenleben in Ansfelden Mag. Gregor Kraftschik über das Bildungs- und Freizeitangebot unterhalten.

Was motiviert Dich, im Projekt „Lesetandem“ aktiv zu werden?

Hannah: Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie begeistert ich war, als ich lesen gelernt habe. Diese Freude daran möchte ich weitergeben! Zusätzlich liebe ich es, Zeit mit Kindern zu verbringen und freue mich, ihnen etwas beibringen zu können. Das „Lesetandem“ halte ich für ein tolles Projekt, da Kinder in den Mentorinnen und Mentoren eine weitere Vertrauensperson außerhalb der Familie und in der Schule finden können.

Manfred: Ich möchte bei meinem Lesekind die Freude am Lesen wecken und seine Fähigkeiten dabei zu verbessern, denn: was es kann tut es auch gerne. Für mich selbst ist eine Abwechslung im „Pensionistenleben“.

Denise: Ich finde es überaus wichtig lesen zu können. Es ist ein großes Geschenk an die Gesellschaft, einem Kind zu helfen, rauszufinden wie cool lesen sein kann und dass man, wenn man gut lesen kann, alles erreichen oder werden kann.

Welche Eigenschaften oder Fähigkeiten helfen Dir ganz besonders bei Deiner Arbeit als LesementorIn? Was braucht Deiner Ansicht nach jemand um ein guter Lesementor oder eine gute Lesementorin sein zu können?

Manfred: Ich finde es wichtig, Ruhe, Geduld und Verständnis für sein Lesekind mitzubringen.

Hannah: Um selbst eine gute Mentorin zu sein, ist es wichtig, selbst gerne zu lesen. Wenn man dann noch gerne Zeit mit Kindern verbringt und aufmerksam zuhören kann, ist das wirklich ein großer Vorteil!

Denise: Mir hilft, dass ich selbst sehr gerne und viel lese – rund 70 Bücher im Jahr.

Wie schaut das aus: wie läuft so eine Lesestunde ab?

Denise: Ich hole mein Lesekind direkt von seiner Hortgruppe ab. Im Besprechungszimmer des Hort Haid quatschen wir zuerst ein bisschen über die Neuigkeiten vom Tag. Danach sucht er sich ein Buch aus und wir lesen abwechselnd. Danach schreib ich noch in sein Lesetagebuch – darin geht’s darum, was wir gelesen haben, wie es gefallen hat, an was er sich erinnern kann und diese Dinge.

Hannah: Mein Lesekind und ich suchen uns einen ruhigen, gemütlichen Raum. Bevor wir uns ein Buch aussuchen unterhalten wir uns darüber wie es „meinem“ Kind heute geht und was er oder sie heute auch noch machen möchte. Zu Abwechslung  nehme ich auch Zeitschriften, Rätsel oder Spiele mit, die ihm oder ihr gefallen.

Manfred: Das ist bei uns zwei-geteilt: Ich treffe mein Lesekind in seiner Klasse. Mit der Lehrerin stimme ich mich über eine mögliche Leseaufgabe ab. Danach machen wir es uns in der Leseecke der Schulbibliothek gemütlich und schauen uns die Leseaufgabe an. Danach darf sich das Lesekind noch selbst ein Buch aussuchen, in dem wir dann lesen und ich die „weiß ich nicht“-Wörter (bis dahin unbekannte Wörter) erkläre. Leserhythmus, Betonung und Satzzeichen lesen – das gehört ebenso dazu, wie Wissensvermittlung aus dem Gelesenen.

Du verbringst einen Teil Deiner Freizeit im Lesetandem: Was bekommst Du aus Deinem freiwilligen und unbezahlten Engagement zurück?

Manfred: Mein Lesekind hat in den letzen Monaten hörbare Fortschritte beim Lesen gemacht. Und aus dem Inhalt der Texte neues Wissen erfahren.

Hannah: Strahlende Augen, wenn wir zusammen Spaß haben, die Freude, gemeinsam zu lesen … und außerdem eine Urkunde von IBUK 🙂

Denise: Ich finde es toll, dass ich jemanden zeigen kann, wie wichtig und cool Lesen sein kann: Du kannst an verschiedene Orte und Fantasieländer reisen, verschiedene Charaktere sein, mal starke mal zauberhafte …

Abschließend: wie bist Du eigentlich selbst zum Lesen gekommen?

Manfred: In meiner Schulzeit in den 1950er Jahren gab es viele heutige Zerstreuungs-Möglichkeiten noch nicht. Bücher gab es auch damals schon – so war Lesen Freizeitbeschäftigung. Heute noch greife ich gerne zu einem Buch, oder einem Theatertext.

Denise: Durch meine Mutter, die selbst sehr viel liest!

Hannah: Bereits als ich ein kleines Mädchen war, wurde mir das Lesen von meinen Eltern und meinen Großeltern nahe gebracht. Jeden Abend wurde mir vorm Schlafen eine Geschichte vorgelesen und als ich dann in die Volksschule gekommen habe ich es kaum erwarten können, selbst lesen zu können.

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